Kindertagesstätten für Rechtsanspruch gut aufgestellt

03.07.2013

„Die Träger und Kommunen sind für den Rechtsanspruch ab 1. August 2013 auf einen Betreuungsplatz für unter dreijährige Kinder (U3) gut aufgestellt. Die vorgegebenen Zielquoten dürften erreicht werden“, so Liebing.

Einen Überblick über die mit Bundesmitteln geschaffenen Betreuungsplätze in Nordfriesland und Dithmarschen-Nord für Kinder unter drei Jahren verschaffte sich der CDU-Bundestagsabgeordnete für Nordfriesland und Dithmarschen-Nord Ingbert Liebing bei einer ganztägigen Bereisung seines Wahlkreises.

„Die Träger und Kommunen sind für den Rechtsanspruch ab 1. August 2013 auf einen Betreuungsplatz für unter dreijährige Kinder (U3) gut aufgestellt. Die vorgegebenen Zielquoten dürften  erreicht werden“, so Liebing.

In Nordfriesland werden 831 und in Dithmarschen-Nord 245 U 3-Plätze den Rechtsanspruch sicherstellen.

„Dieses ist den gemeinsamen Anstrengungen der Kreisverwaltungen, der Kommunen und der freien Träger zu verdanken“, lobte Liebing.

Der CDU-Bundestagsabgeordnete erinnerte daran, dass der Ausbau der Betreuungsangebote für Kinder unter drei Jahren auf den „Krippengipfel“ von Bund, Ländern und Kommunen im Jahr 2007 zurück geht. Seitdem wurden bundesweit über 270.000 zusätzliche Betreuungsplätze geschaffen. Dafür investierte der Bund seit 2008 insgesamt 2,7 Mrd. € aus dem Bundeshaushalt. Diese Mittel sind in Schleswig-Holstein in Höhe von 74,2 Mio. €  inzwischen vollständig umgesetzt worden. Freie Mittel gebe es noch aus einem Landesprogramm: Weiterhin könnten daraus weitere Plätze finanziert werden, wenn sich ein höherer bedarf im Land herausstellen sollte, sagte Liebing.

In Nordfriesland sind von diesen Investitionsmitteln des Bundes ca. 4,3 Mio. € angekommen. Damit wurden fast 600 zusätzliche Betreuungsplätze in Einrichtungen und Tagespflegestellen gefördert.

Als besonders wertvoll bezeichnete es der CDU-Politiker, dass sich der Bund auch dauerhaft an den Betriebskosten der Kleinkinderbetreuung beteiligt. Dafür werden jährlich 845 Mio. € eingesetzt. Dies entlaste insbesondere die Haushalte der Kommunen, die allein mit dieser Aufgabe überfordert wären.

„Wir haben mit dem Ausbau der Betreuungsangebote für Kinder unter drei Jahren einen politischen Schwerpunkt in dieser Wahlperiode gesetzt. Damit kommen wir den Wünschen der Eltern nach, die diese Betreuung brauchen, um frei zwischen Beruf und Familie entscheiden zu können“, erklärte der CDU-Politiker.

Dass die Bundesmittel sachgerecht  eingesetzt wurden, davon konnte Liebing sich bei seinem Besuch in den verschiedensten Kindertagesstätteneinrichtungen überzeugen.

Bei einem Besuch des Evangelischen Kindertagesstättenwerkes Nordfriesland in Leck wurde schnell deutlich, dass die vom Bund zur Verfügung gestellten Investitionsmittel angemessen für die ländliche Struktur und den anstehenden demographischen Wandel investiert wurden. In den 26 Evangelischen Kindestageseinrichtungen wurden zusammen 150 neue bzw. Plätze durch Umwandlung geschaffen, berichtete der Leiter des Kindertagesstättenwerkes Christian Kohnke. Die zur Verfügung gestellte Förderung sei hierfür ausreichend gewesen.

Bei einer anschließenden Besichtigung des neu angebauten Krippenplatzbereiches im  Montessori-Kinderhaus in Leck informierte sich Ingbert Liebing auch über das besondere pädagogische Konzept des Kinderhauses.

Ein sich anschließender Besuch in der Kommunalen Kindertagesstätte in Ladelund zeigte, dass ein Bedarf an Krippenplätzen auch in kleineren Kommunen vorhanden ist. Die Leiterin der Einrichtung, Ruth Beckert, berichtete von einer in den vergangenen Jahren steigenden Nachfrage nach U 3- Plätzen, die zu einem Ausbau der Kindestagesstätte geführt habe. Hierzu wurden bereits vorhandene Räumlichkeiten umgebaut, die jetzt den Krippenkindern einen eigenen abgeschlossenen Bereich bieten.

Eine weitere Station in Liebings Bereisung war der „Käte Reiners Kindergarten“ der Lebenshilfe in Husum, der bereits seinen Krippenbereich im vergangenen Jahr im August in Betrieb genommen hatte. Das Angebot wird auch von Eltern mit Kindern mit Behinderungen gut angenommen. Auch hier hat die Nachfrage nach Betreuungsangeboten für Krippenkinder mit Behinderungen zugenommen.

Bürgermeister Ulf Stecher, Verbandsvorsteher des Zweckverbandes Kindertagesstätten Heide-Umland, berichtete nach einer Besichtigung der Kindertagesstätte „Sternschnuppe“ in Heide beim Westküstenklinikum  von einem Versorgungsgrad für U 3-Kinder ab August 2013 von über 40 %. Damit liegt Heide an der Spitze in Dithmarschen-Nord.

Abschluss der Bereisung war ein Gespräch mit einer Tagesmutter in Tönning.

Die flexiblen zeitlichen Angebote der Tagesmütter runden das Angebot der Krippenplätze ab und bieten den Eltern auch individuelle Lösungen an.

„Dieses ist für Nordfriesland und Dithmarschen-Nord mit einem großen Beschäftigungsschwerpunkt im Tourismusbereich ein wichtiges Angebot“, so Liebing.

Bei allen Besuchen und Gesprächen rückte das Thema „Personalgewinnung“ zunehmend in den Vordergrund. Noch sei es möglich, alle freien Stellen mit Erzieherinnen und Erziehern zu besetzen. Das Personalangebot werde aber immer weniger. „Hier muss das Land deutlich mehr in die Ausbildung investieren, um einem drohenden Fachkräftemangel vorzubeugen“, forderte Ingbert Liebing abschließend.