KPV: „Wir brauchen gesteuerte und qualifizierte Einwanderung“

01.04.2015

Der Bundesvorstand der Kommunalpolitischen Vereinigung der CDU und CSU Deutschlands (KPV) hat über die aktuellen Befunde zur Entwicklung des Fachkräftebedarfs in Deutschland beraten. Dazu erklärt der Bundesvorsitzende der KPV und kommunalpolitische Sprecher der CDU/CSU-Bundestagsfraktion, Ingbert Liebing MdB:

„Deutschland braucht Einwanderung. Wir müssen prüfen, ob die Regeln künftig in einem Einwanderungsgesetz deutlicher zu fassen sind. Dabei können wir auf ein gutes bestehendes Aufenthaltsrecht aufbauen, aber es besteht Handlungsbedarf, es fortzuentwickeln.

Für die Kommunen ist der bevorstehende Fachkräftemangel eine große Herausforderung. Die örtliche Wirtschaft, aber auch die Verwaltungen, brauchen gut ausgebildete, leistungsstarke und integrationswillige Menschen nicht nur aus der europäischen Union, sondern auch darüber hinaus. Unser Ziel muss es sein, die Einwanderung besser zu steuern und gezielt qualifizierte Menschen bedarfsgerecht anzuwerben.

Laut aktueller Studien sinkt die Anzahl der erwerbsfähigen Personen bis 2035 um mehr als acht Millionen. Davon werden nicht nur Wirtschaftsbetriebe, sondern die meisten Landkreise und Gemeinden auch in ihren Verwaltungen betroffen sein. Die Frage ist, wie die Menschen, die bis dahin in den Ruhestand gehen, ersetzt werden können. Für mittelständische oder kleine Betreibe außerhalb der größeren Städte ist es schwierig, gut ausgebildete Fachkräfte zu bekommen, die auch bleiben. Attraktive Arbeitsplätze stehen zur Verfügung, aber dafür brauchen wir integrationswillige Einwanderer mit qualifizierter Ausbildung. Kommunen, Kammern, Wirtschaftsverbände müssen gemeinsam mit der Bundesagentur für Arbeit den regionalen Fachkräftebedarf ermitteln. Wir fordern die Bundesagentur für Arbeit mit ihrer zentralen Auslands- und Fachvermittlung auf, stärker auf die regionale Wirtschaft, die IHK und kommunale Verwaltung zuzugehen, um gezielter Fachkräfte anzuwerben und zu vermitteln.“