Planungssicherheit für Kulturarbeit

Nordfriesland und insbesondere der Landtagswahlkreis Nordfriesland-Nord ist ein Schnittpunkt unterschiedlicher Kulturen und Sprachen. Neben der Dänischen Minderheit im Landesteil Schleswig ist es vor allem die Volksgruppe der Friesen, die mit ihrer Sprache und ihrer Kultur die Westküste prägen. Das Miteinander der fünf regional gebräuchlichen Sprachen Hoch- und Niederdeutsch, Platt- und Hochdänisch sowie dem Friesischen in seinen verschiedenen Dialekten, macht Nordfriesland zu einem einzigartigen und international bekannten Sprachenland.

Bereits als örtlicher Bundestagsabgeordneter für den Wahlkreis Nordfriesland/Dithmarschen-Nord ist es mir ein wichtiges Anliegen, die Belange der Dänischen Minderheit und der Friesischen Volksgruppe in Berlin zu vertreten. Auf vielfältige Art und Weise warb und erstritt ich sowohl Aufmerksamkeit als auch finanzielle Mittel für die Förderung und Anerkennung der friesischen Kulturarbeit.

Erst jüngst erwirkte ich im Haushaltsausschuss eine Aufstockung der Mittel für den Frasche Rädj Sektion Nord (Friesenrat) von 300.000 Euro auf 400.000 Euro. Der Dachverband der nordfriesischen Vereine und Organisationen erhielt damit einen spürbar größeren Spielraum für die Finanzierung von Einzelprojekten. Auch das Nordfriisk Instituut (Nordfriesisches Institut) in Bredstedt durfte sich über eine einmalige Förderung seiner wissenschaftlichen Arbeit freuen. Für die zeitgemäße Präsentation der nordfriesischen Geschichte und Kultur erhält es 310.000 Euro. Als sichtbare Zeugen der reichen Kulturhistorie fungieren vor allem die zahlreichen Baudenkmäler Nordfrieslands. So setzte ich mich im Rahmen des Denkmalschutzsonderprogramms des Bundes dafür ein, dass insgesamt 465.000 Euro für die dringende Sanierung der St. Severin Kirche in Keitum auf Sylt zur Verfügung gestellt werden. Auch für das Ostenfelder Bauernhaus (Deutschlands ältestes Freilichtmuseum in Husum), für das Husumer Rathaus und für die historischen Grabsteine auf Amrum konnte ich Bundesmittel aus diesem Denkmalschutzprogramm nach Nordfriesland holen.

Den Fokus auf die Sprache, Kultur und das Brauchtum in Nordfriesland werde ich auf jeden Fall beibehalten und ausbauen. Mit Ihrem Vertrauen werde ich an die erfolgreiche Arbeit im Bundestag anknüpfen und mein Engagement im schleswig-holsteinischen Landtag fortsetzen. Sprache, Brauchtum und Kultur, sei es Friesisch, Plattdeutsch oder auch Dänisch, gehören zum kulturellen Erbe unseres Landes. Die Politik steht in der Pflicht, dieses Erbe zu bewahren und zu fördern. Daher bin ich der Meinung, dass die vielfältige Kulturarbeit neben der ideellen Anerkennung vor allem auch eine finanzielle Unterstützung erfahren muss, die den Akteuren vor Ort Planungssicherheit verschafft. Zudem muss dem Friesischen und Plattdeutschen vor allem in den Schulen mehr Raum gegeben werden. Hier besteht ein Nachholbedarf.