Sylt braucht Babies

21.11.2013

Für den Erhalt der Geburtsstation auf Sylt setzt sich der CDU-Bundestagsabgeordnete für Nordfriesland und Dithmarschen-Nord, der Sylter Ingbert Liebing, ein. Dazu hat er in den vergangenen Tagen eine Vielzahl von Gesprächen geführt, um an eine Lösung zu befördern. „Asklepios hat einen Versorgungsauftrag vom Land für die bisherige Form einer Geburtsstation mit Belegärzten und Hebammen. Deshalb steht Asklepios in aller erster Verantwortung“, erklärte Liebing.

Der CDU-Politiker begrüßte, dass sich das Gesundheitsministerium in Kiel zu diesem Versorgungsauftrag bekenne. Liebing hatte dazu auch mit der Staatssekretärin Annette Langner gesprochen. Demnach sei der Erhalt der Geburtsstation auf Sylt für das Land „keine Frage des Geldes“. Liebing wies darauf hin, dass die Nordseeklinik zusätzliche Mittel als Sicherstellungszuschlag erhalte, weil die Bedingungen auf der Insel für einen Klinikbetreiber schwieriger sei. „Aber auch daraus ergibt sich eine besondere Verantwortung“, betonte Liebing.

Liebing hatte bereits vor zwei Wochen mit der Staatssekretärin im Bundesgesundheitsministerium, Annette Widmann-Mauz, ein Gespräch geführt. Dabei ging es auch um das von Asklepios beauftragte Rechtsgutachten, nach dem Belegärzte sich u.a. aus Gründen der Korruptionsbekämpfung  die Haftpflichtprämien nicht erstatten lassen dürften. Diese Rechtsauffassung von Asklepios lasse er jetzt vom Wissenschaftlichen Dienst des Deutschen Bundestages prüfen, teilte Liebing mit. Auch das Bundesgesundheitsministerium befasse sich mit dieser Frage. Nachvollziehen könne er diese Begründung in keiner Weise. „Die Korruptionsbekämpfung im Gesundheitswesen sei wichtig, um Wettbewerbsverzerrungen zu Lasten der Patienten zu verhindern. Hier handelt es sich aber gar nicht um Wettbewerb, sondern darum, eine Grundversorgung für die schwangeren Frauen sicher zu stellen“, erklärte Liebing. Sollte die Rechtsauffassung von Asklepios bestätigt werden, sei Handlungsbedarf in der Gesetzgebung vorhanden, um medizinische Grundversorgung sicherzustellen, auch durch zusätzliche Vergütungen. Schließlich sei es bundesweit ein Thema in ländlichen Räumen, welche zusätzlichen Leistungen Kommunen erbringen könnten, um Ärzte für das Land zu gewinnen. „Das gilt für Inseln umso mehr“, so Liebing.

Der CDU-Politiker brachte auch eine Kooperation mit dem Kreisklinikum Nordfriesland ins Spiel. Mit dieser Option befasse sich inzwischen auch die CDU-Kreistagsfraktion. Mit Landrat Dieter Harrsen habe er ebenfalls gesprochen, teilte Liebing mit. „Dies entlässt Asklepios aber nicht aus der Verantwortung“, stellte Liebing zugleich klar.

Der Erhalt der Geburtsstation ist nach Auffassung des CDU-Politikers aus zwei wesentlichen Gründen wichtig: „Die schwangeren Frauen auf Sylt brauchen verlässliche medizinische Rahmenbedingungen, um ihr Kind auf Sylt zur Welt bringen zu können. Die Schwangeren können doch nicht auf Verdacht zwei Wochen vor dem Stichtag die Insel verlassen, weil sie sich nicht darauf verlassen können, im entscheidenden Moment Hilfe auf Sylt zu finden!“, sagte Liebing. Aber auch für die ganze Insel sei dies wichtig: „Medizinische Grundversorgung ist ein wesentlicher Standortfaktor, um die Insel attraktiv zu halten – nicht nur für Touristen im Urlaub, sondern auch für die Menschen, die hier leben und arbeiten sollen. Sonst werden noch mehr Familien die Insel verlassen. Dazu gehört auch, dass schwangere Frauen ihre Babies hier zur Welt bringen können. Sylt braucht diese Babies“, erklärte Ingbert Liebing abschließend.